Indien wird voraussichtlich im nächsten Jahr in zwei Indizes für Schwellenländer-Anleihen aufgenommen. Das könnte den Staatsanleihen des Landes Zuflüsse von 40 Milliarden Dollar bescheren.
Aktuell hat Indien Staatspapiere im Wert von knapp 1,2 Billionen Dollar ausstehen. Damit gibt es fast so viele indische Staatsanleihen wie deutsche Bundesanleihen. Unter den Schwellenländern hat Indien nach China die meisten Zinspapiere an den Markt gebracht.
Erst vor dreieinhalb Jahren öffnete Indien seinen Anleihemarkt für ausländische institutionelle Anleger und führte dafür das „Fully Accessible Route“-Programm ein. Seither können zugelassene Investoren indische Staatsanleihen in der Lokalwährung Rupie kaufen, ohne Quoten oder anderen Beschränkungen zu unterliegen.
Dass es für ausländische Investoren bis vor dreieinhalb Jahren so schwer war, indische Staatsanleihen zu kaufen, ist der Grund dafür, dass das südostasiatische Land bislang noch nicht in globalen Schwellenländer-Indizes enthalten ist. Dabei sind die Papiere nach Einschätzung von Investoren durchaus attraktiv. Indische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren werfen mehr als sieben Prozent Rendite ab.
Indiens Nationalbank hat ihren Zinserhöhungszyklus beendet, und die Regierung arbeitet weiter an der Konsolidierung des Haushalts. Als Gefahr für die wirtschaftliche und politische Stabilität des Landes gelten indes Armut, Korruption und die autokratischen Bestrebungen von Premierminister Narenda Modi. Die großen Ratingagenturen S&P, Moody’s und Fitch bewerten die Bonität des Landes daher mit „BBB-“ auf der untersten Stufe des Investmentgrade für solide Schuldner.
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