Bob-Ross-Farben, Bob-Ross-Pinsel, Bob-Ross-Unterwäsche und Bob-Ross-Toaster - all das kann man problemlos kaufen. Seine Werke aber nicht. Die Spurensuche führt nach Virginia.
Annette Kowalski war eine Schülerin von Ross, der während seiner Zeit beim US-Militär in Alaska auch als Mal-Lehrer tätig war und sich später komplett auf diesen Job konzentrierte. Bob Ross, seine Frau Jane, Annette Kowalski und ihr Mann Walt legten Geld zusammen, um die frühe Fernseh-Karriere des späteren Kult-Malers zu finanzieren.
Die Firma Bob Ross Inc gehörte ursprünglich den vier Geschäftspartnern. Alle von Ross im Rahmen von "Joy of Painting" gemalten Bilder waren Eigentum der Firma. Jane Ross starb 1992, Bob Ross 1995. Damit gehörten das Unternehmen und die Gemälde alleine den Kowalskis. Bis heute weigern sie sich beharrlich, Werke von Ross zu verkaufen. Das war "nicht wirklich Bobs Ding", sagte Joan Kowalski der "New York Times".
Zu dieser Haltung könnte aber auch beitragen, dass die Firma schon zu Lebzeiten von Ross sehr viel Geld einbrachte, obwohl der Maler für seine Show nicht bezahlt wurde. Die vier Partner verkauften Farben, Mal-Zubehör, Lehrvideos und Fan-Artikel und nahmen damit US-Medien zufolge jährlich viele Millionen Dollar ein.
Dazu kann man auch beitragen, indem man dafür sorgt, dass nur wenige Ross-Gemälde in der Öffentlichkeit zu sehen sind. Das erhöht den Mythos, und umso mehr lässt sich mit Urheberrechten, Lizenzen und Merchandising verdienen. Ein Kitsch-Werk wie kann nur für mehrere Millionen Dollar einen Käufer finden, wenn nahezu alle zweifelsfrei von Ross angefertigten Gemälde unverkäuflich sind und der Kult-Status intakt ist.