Erstmals zahlen Konzerne Geld für das Recht, in der Nord- und Ostsee Windparks eröffnen zu dürfen. Und: Der Erlös kommt den Stromkunden zu Gute.
Bis 2050 soll die Nordsee Europas größter Energielieferant werden, mittels Offshore-Windkraft. Über Strategien haben nun neun europäische Staaten im belgischen Ostende beraten.Erstmals hat die Bundesnetzagentur mit Hilfe einer Auktion bestimmt, welche Unternehmen einen Windpark errichten dürfen. Möglich wurde dies, weil für alle vier Flächen mehrere Null-Cent-Gebote eingegangen waren.
Bis 2030 müssen deutsche Offshore-Windanlagen laut Gesetz viermal mehr Strom erzeugen als heute. Doch es fehlt an Häfen für den Ausbau, sagt Betriebswirt Prof. Jan Ninnemann.Erfolgreiche Bieter waren die bp OFW Management 1 GmbH, die bp OFW Management 3 GmbH, die North Sea OFW N12-1 GmbH & Co. KG und die Baltic Sea OFW O2-2 GmbH & Co. KG.Die nun abgeschlossene Auktion ist schon aufgrund der Größe der geplanten Windparks bemerkenswert.
1991 waren die Dänen die Ersten, die Anlagen auf dem offenen Meer zur Energiegewinnung bauten. Seitdem gehören sie zu den Pionieren der Offshore-Windkraft.Nach Angaben des Beratungsunternehmens Deutsche Windguard waren Ende 2022 in Deutschland 1.539 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 8,1 Gigawatt in Betrieb.
Die Ausschreibungen sind ein wichtiger Schritt zur Erreichung des Offshore-Ausbauziels von 30 Gigawatt bis 2030.Das betonte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, bereits bei der Bekanntgabe der Ausschreibungen im Januar.Allzu viel Entlastung bei den Strompreisen sollten die Verbraucherinnen und Verbraucher durch den Versteigerungserlös allerdings nicht erwarten.
Die Umsetzung von Off-Shore-Anlagen nicht einfach. Denn so großflächig Ost- und Nordsee sein mögen, auch die Schifffahrt, die Fischerei und der Naturschutz brauchen ihre eigenen Zonen.Doch angesichts geschätzter Netzausbaukosten von über 100 Milliarden Euro sei auch der Milliardenerlös aus der Aktion eher "ein Tropfen auf den Stein", meinte ein Experte.
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