Viele Berliner Kinder werden zum Lernen in andere Stadtteile geschickt. Für unseren 15-jährigen Autor war das ein Schock. Jetzt will er anderen mit seinen Erfahrungen helfen, denn eigentlich ist es gar nicht so schlimm. blzOpenSoruce
Der lange Weg zur Schule: Viele Berliner Kinder werden zum Lernen in andere Stadtteile geschickt. Oft klagen Eltern dagegen.Ich wohne schon mein Leben lang in Prenzlauer Berg, also in einem Berliner Stadtteil, der von Grunewald ziemlich weit weg ist. Natürlich hatte ich nie darüber nachgedacht, dass ich dort, also am anderen Ende der Stadt, einmal zur Schule gehen würde.
Nun aber gehe ich schon seit vier Jahren auf das Walther-Rathenau-Gymnasium in Grunewald. Bin 15 Jahre alt und komme nach dem Sommer in die elfte Klasse. Und weil ich weiß, dass es viele Kinder und Eltern beunruhigt, wenn sie auf ein Gymnasium geschickt werden, das weit weg liegt und das sie sich nicht ausgesucht haben, möchte ich von meinen Erfahrungen berichten. Kleiner Spoiler: Es ist wirklich nicht schlimm.Etwas hat mich dabei von der siebten Klasse an begleitet.
S-Bahnzug Linie S7 am Westkreuz 2022-09-14, Deutschland, Berlin. Zug der Berliner S-Bahn Baureihe 481 auf der Linie S7 zwischen den Bahnhöfen Westkreuz und GrunewaldWenn ich neue Leute in Prenzlauer Berg kennenlerne, kommt die Frage, wo man denn zur Schule gehen würde, immer irgendwann. Der verdutzte Blick, warum ich denn ausgerechnet auf ein Gymnasium auf der anderen Seite der Stadt gehe, ist dann oft nicht ganz weit. Meine Antwort hat sich nun auch in mein Gehirn eingebrannt.
Zum Glück muss ich auch nicht jeden Tag alleine diese Fahrt aushalten, da ich aus meinem Kiez nicht der Einzige bin, der mein Schicksal teilt. Insgesamt sind es vier sehr gute Freund:innen, die jeden Morgen mit mir fahren könnten. Anfangs haben wir uns noch in der Bahn verabredet, doch mittlerweile wissen wir, wann jeder mit welcher Bahn fährt. Keiner muss alleine fahren. Falls man allerdings doch mal einsam fährt, hat man immer noch die guten Kopfhörer.
Nach diesen ganzen Jahren, den ganzen Fahrten, in denen mir die merkwürdigsten Dinge passiert sind, muss ich jedoch sagen, dass die Stationen von der Prenzlauer Allee bis nach Halensee zwar nerven, ich mir jedoch deutlich schlimmere Sachen vorstellen könnte. Beispielsweise Fahrrad fahren.
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