„Rassen“- Lehre und Zwangssterilisation: Auch auf dem heutigen Gelände der Freien Universität war die Forschung vom Nationalsozialismus durchsetzt. Eine Fachkommission der Medizinzeitschrift „The Lancet“ informierte sich kürzlich in Dahlem über den Stand der Aufarbeitung.
In der Ihnestraße 22 finden heute Seminare des Otto-Suhr-Instituts der Freien Universität statt. Einst jedoch befand sich dort das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik . Eine Plakette am Eingang erinnert daran, was dort während der Zeit des Nationalsozialismus, und zum Teil auch schon davor, geschah: Die Mediziner Eugen Fischer und Otmar von Verschuer forschten zu Fragen der Vererbung.
In den Jahren 2014, 2015 und 2016 waren auf dem Gelände um das ehemalige Institut menschliche Gebeine gefunden worden – Opfer kolonialistischer oder nationalsozialistischer Verbrechen, die dort einst begangen wurden.„Wir kennen ihre Gesichter und Namen nicht“, sagt Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität. „Aber wir wissen, dass sie alle Opfer von Verbrechen im Namen der Wissenschaft wurden – die Freie Universität wird unermüdlich an sie erinnern.
Gemeinsam mit der Max-Planck-Gesellschaft und dem Berliner Landesdenkmalamt beschloss die Freie Universität, das Gelände um den Fundort eingehend zu untersuchen. Pollock und Bernbeck stießen bei ihren Ausgrabungen schließlich auf weitere Gruben mit Gebeinen. Rund 16.000 Knochenfragmente wurden sichergestellt. Analysen ergaben, dass es sich um die Überreste von mindestens 54 Menschen handeln könnte. „Doch das ist eine statistische Schätzung“, sagt Susan Pollock.
Woher die Knochen genau stammen, können die Forschenden nicht sagen. Nach Beratungen mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland sowie dem Zentralrat der Sinti und Roma entschied die Arbeitsgruppe, von weiteren Analysen abzusehen. Wie Susan Pollock erklärte, wurden die Knochen nicht nach genetischen Gesichtspunkten untersucht, um die fürchterlichen Experimente, die an diesem Ort geschehen sind, nicht zu reproduzieren.
Für die Mitglieder der „Lancet“-Kommission ist die Aufarbeitung der Geschichte ein wichtiger Meilenstein. Für Diskussion sorgt jedoch die Frage, ob die Max-Planck-Gesellschaft als Nachfolgeinstitution der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft neben der Freien Universität mehr Verantwortung übernehmen müsse.Rabbiner Joseph Polak warnt, dass das Bewusstsein für den Holocaust und die Verbrechen des Nationalsozialismus weltweit abnehme.
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