Diese ukrainischen Soldaten arbeiten mit einem tragbaren Luftabwehrsystem. Damit können sie fast alles „vom Himmel holen“, erklären sie. Unterwegs mit Kämpfern eines mobilen Einsatztrupps. 👇
Bild:Es ist ein wolkenloser Tag am Ufer eines Stausees im Großraum Kiew. Am Ufer sitzen einige Fischer, mehrere Familien genießen auf Klappstühlen die Sonne. Plötzlich fährt ein schwarz-grünes Hummer-Militärfahrzeug mit einem montierten vor. Die Menschen packen schnell ihre Sachen und schauen auf ihre Mobiltelefone, ob es eine Raketenwarnung gibt.
Zwei Militärs steigen aus dem Auto und beruhigen die Menschen. Dieses Mal handele sich lediglich um eine Übung eines mobilen Luftabwehrtrupps. Oleksandr, der verantwortliche Kommandeur, weist aber darauf hin, dass im Falle eines Luftangriffs alle das Ufer sofort zu verlassen hätten.
Oleksandr springt auf das Fahrzeugdach und beginnt, den Luftraum zu inspizieren. Dabei dreht er sich auf einem speziellen Sitz."Ich kann zwei Raketen in fünf Sekunden abfeuern", erklärt er. "Unser Radar signalisiert mir ein Ziel in der Luft, bevor ich es sehe, übermittelt Koordinaten und gibt an, wohin ich zielen soll - nach oben, nach unten. Wenn ich das Ziel erfasse, bekomme ich das Signal 'Feuer'.
Natürlich könne nicht jeder einer solchen Belastungen standhalten, sagt Oleksandr, auch nicht jeder Soldat:"Aber ich bin es mittlerweile gewohnt, auch nachts acht Stunden wach zu bleiben. Ich kann mich auch um 15 Uhr hinlegen und bis 18 Uhr schlafen, weil ich weiß, dass es nachts wieder losgehen kann."Auf die Frage, wie er sich fühle, wenn es nicht gelinge, ein Ziel abzuschießen, ringt Oleksandr nach Worten.
Über die Arbeit solcher mobiler Trupps hat das Luftverteidigungs-Kommando der ukrainischen Armee der Presse bislang keinerlei Informationen gegeben. Jetzt, nach mehr als einem Jahr, darf Oleksandr über seine Erfahrungen sprechen. In den ersten Kriegsmonaten habe er in der Region Kiew zwei Su-25-Flugzeuge und zwei K-52-Hubschrauber abgeschossen. Helikopter seien besonders schwer zu treffen, so Oleksandr.
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