Vier Menschen sind durch Brandstiftung in einem Wohnhaus in Apolda gestorben. Ein neues Gutachten stellt nun fest: Der Angeklagte hat zwar eine schwere Persönlichkeitsstörung – war aber zum Tatzeitpunkt voll schuldfähig.
muss sich ein Mann wegen vierfachen Mordes und versuchten Mordes in 14 Fällen verantworten. Er soll Ende August vergangenen Jahres mit zwei gefüllten Benzinkanistern ein Mehrfamilienhaus im thüringischen Apolda in Brand gesetzt haben. Dabei starben vier Menschen.
Der Angeklagte hatte die Tat im Verfahren zwar eingeräumt, aber eine Tötungsabsicht bestritten. Bei verschiedenen Gelegenheiten soll er sich selbst als psychisch krank bezeichnet haben. Das Gericht hatte auf Basis eines vorläufigen Sachverständigengutachtens, das dem 36-jährigen Bulgaren Schuldunfähigkeit bescheinigte, dessen Unterbringungen in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet. Der Fall lief deshalb zuletzt als Sicherungsverfahren.
Der Angeklagte habe die Tat vorbereitet und planmäßig ausgeführt, auch harmlosere Tatalternativen verworfen. Drogen und Alkohol hätten keine Rolle gespielt. Der Gutachter kam zu den Ergebnissen nach umfassender Akteneinsicht und Gesprächen mit dem Angeklagten. Die schwere Persönlichkeitsstörung des Angeklagten führte Kudlacek auf die Bedingungen zurück, unter denen der Mann aufwuchs: von der minderjährigen Mutter an eine Tante abgegeben, später im Waisenhaus – »ohne emotionale Bindungen und mit massiven Gewalterfahrungen«. Dennoch sei die Einsichts- und Steuerungsfähigkeit des Mannes zum Tatzeitpunkt nicht eingeschränkt gewesen.
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