In den „Strohhalm“ in Regensburg kommen die unterschiedlichsten Menschen. Sie bekommen dort Unterschlupf, ein warmes Essen, saubere Kleidung. Doch dieser Ort ist eigentlich für ein anderes menschliches Bedürfnis da. Eine Reportage von DenizAykanat
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Jürgen Hartenberger, Informatiker, und Sigrid Ullmann, Finanzbuchhalterin, beide im Ruhestand, verpacken gerade Brotzeit in Papiertüten. Jeweils eine dicke Scheibe Leberkäs, dazu eine Semmel oder ein paar Scheiben Brot, Obst. Dann gibt es noch Streichwurst von einer halben Meter langen Stange, die Hartenberger in Portionen schneidet."Was halt gerade da ist", sagt er.
Anfangs hat er erstmal versucht, hier so zu kochen, wie er es gewohnt war."Mit Säurespiel und so weiter", er verdreht die Augen und lacht."Das habe ich mir ganz schnell abgewöhnt. Hier muss ich erst mal schauen, was es überhaupt gibt und dann ist Hausmannskost gefragt." Stören tut ihn das nicht. Hauptsache es ist frisch. Jeden Tag kocht er mit anderen Freiwilligen, plant das Essen, gibt die Schnippel-Aufträge."Mir taugt das hier mit den Leuten.
Der Strohhalm ist vielleicht zugänglicher als andere soziale Einrichtungen der Stadt. Wie die Tafeln etwa, für die man einen Berechtigungsschein braucht. Beim Strohhalm braucht man nur einen Euro. Den halten viele beim Hereinkommen stolz in die Höhe und stecken ihn in den Schlitz der Geldkassette am Eingang. Und wer selbst den mal nicht hat, bekommt beim Strohhalm trotzdem ein Essen.
Josef Engelbrechts Leben war mal ein Märchen. Der Kirchenmaler, heute 71 Jahre alt, stand mit beiden Beinen fest im Leben, wie man so schön sagt."Ich hatte eine gute Vergangenheit." Die dampfende Suppe steht schon vor ihm. Er kommt immer etwas später, kurz bevor der Mittagstisch schließt und er zieht nie seine Jacke aus. Als würde er es sich nicht zu gemütlich machen wollen.
Er wurde zum Stammgast. Bei der großen Renovierung 2017 malte er, der Kirchenmaler, in tagelanger Arbeit ein selbstgeschriebenes Gedicht an die Decke der Stube. In Frakturschrift, mit Schattierungen, Schnörkeln."Mia dan a neamad auße schmaiß'n, koane Hawara und a koane Preiß'n", steht da nun über den Köpfen.
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