Höhere Steuern brocken der Deutschen Bank im dritten Quartal trotz der gestiegenen Zinsen einen Gewinnrückgang ein, der sich auch im vierten Quartal fortsetzen könnte. Die Zukunft könnte für Anleger dennoch rosig aussehen.
Die Deutsche Bank hat im dritten Quartal angesichts schwächerer Geschäfte im Investmentbanking und einer gestiegenen Steuerquote weniger verdient. Deutschlands größtes Finanzinstitut erwirtschaftete unter dem Strich und nach Anteilen Dritter im Zeitraum Juli bis September einen Gewinn von 1,03 Milliarden Euro - ein Rückgang von acht Prozent binnen Jahresfrist, wie das Geldhaus in Frankfurt am Main mitteilte.
Die Konzernerträge nahmen im Quartal um drei Prozent auf 7,13 Milliarden Euro zu. Für das Gesamtjahr 2023 werden rund 29 Milliarden Euro erwartet. Die Risikovorsorge für Kreditausfälle betrug 245 Millionen Euro. Die bereinigten Kosten stiegen um 2 Prozent auf 5,0 Milliarden Euro. Die Steuerquote erhöhte sich deutlich auf 30 von 23 Prozent.
Zuletzt stand die Deutsche Bank hierzulande wegen IT-Problemen bei der Postbank in den Schlagzeilen. Das Geldhaus hatte die Postbank seit 2009 sukzessive übernommen, die Integration verlief aber schleppend. Bei der Umstellung der Informationssysteme der Postbank, die eigentlich im Juli abgeschlossen sein sollte, kam zu erheblichen Problemen. Zeitweise konnten Kunden nicht auf ihre Konten zugreifen, der Kundenservice war kaum erreichbar.
Sewing stellte den Aktionären zudem eine höhere Ausschüttung als geplant in Aussicht. Er sei zuversichtlich, "dass wir die strategischen Ziele, die wir uns für 2025 gesetzt haben, nicht nur erreichen, sondern sogar übertreffen können", schrieb er in einem Mitarbeiterbrief. Die Bank habe Spielraum identifiziert, um zusätzliches Kapital von drei Milliarden Euro freizusetzen.
Andererseits könne die Bank mehr in Technologie, Kontrollen und in das Geschäft investieren. Außerdem kündigte Sewing in dem Brief an, dass Deutschlands größtes Geldhaus seine Bilanzrisiken stärker reduziert als bislang in Aussicht gestellt. Statt um 15 bis 20 Milliarden bis Ende 2025 sollen diese um bis zu 30 Milliarden Euro sinken. Bei der Aufarbeitung der Probleme bei der IT-Umstellung der Tochter Postbank sieht Sewing das Institut auf gutem Weg.
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