Beim VfB Stuttgart eskaliert der Machtkampf in der Führungsspitze: Die Abwahl von Klubboss Claus Vogt als Chef des Aufsichtsrats erhitzt die Gemüter – weil sie auf Betreiben des neuen Großinvestors Porsche geschah.
Der Vereinsbeirat des e.V. und auch Vogt selbst bezeichneten die Abwahl in einer Erklärung vom Donnerstag als »rechtlich fragwürdig«. Der Vereinsboss und das Gremium kritisieren zudem, dass eine am Dienstag herausgegebene Pressemitteilung des Klubs nicht abgestimmt worden sei. Es stelle sich die Frage, ob der VfB »wirklich noch seinen Mitgliedern« gehöre, heißt es in dem Statement.
Der Führungswechsel steht dabei in direktem Zusammenhang mit einem Wunsch des neuen Investors Porsche, der kürzlich erklärt hatte, auf »einen Neuanfang im Aufsichtsrat mit einem neuen Aufsichtsratsvorsitzenden« zu pochen. PorscheLetztlich geht es um die Frage: Welchen Einfluss kann und darf der Investor ausüben? Das hatte bereits die Debatte über den Einstieg eines Geldgebers in die DFL bestimmt.
Der Vereinsbeirat kritisiert, dass die Entscheidung vom Dienstag nicht in einer Mitgliederversammlung getroffen wurde. Stattdessen seien »mit der vermeintlichen Abwahl des e.V.-Präsidenten als Vorsitzender des Aufsichtsrates, des Präsidialausschusses und Leiter der AG-Hauptversammlung ohne jegliche Einbindung der Mitglieder Tatsachen geschaffen« worden.
Außerdem steht die Einhaltung der sogenannten 50+1-Regel auf dem Prüfstand. Sie ist dann gewahrt, wenn eine »aktive Gestaltung der Gesellschaft durch den Mutterverein sowie dessen aktiver Einfluss auf die Geschäfte der Spielbetriebsgesellschaft abschließend gesichert werden«.Vogt ist seit Längerem als Präsident umstritten. Klubinterne Gegner werfen ihm einen inkonsequenten Führungsstil vor.
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