Ein Mann hält sich im gerichtssaal einen Ordner vor das gesicht, daneben ein Mann im Anzug.
Marion S. verschwand am 5. Juli 2023 spurlos. Spaziergänger fanden die Leiche der 68-Jährigen knapp zwei Wochen später in einem abgelegen Waldstück. Das Gericht sieht es als bewiesen an, dass ihr Ex-Mann sie getötet hat.Das Ehepaar lebte seit einiger Zeit getrennt. Marion S. hatte die Scheidung eingereicht. Wie sich in dem Prozess herausstellte, hatte sie schon seit längerer Zeit panische Angst vor ihrem Ehemann.
Marion S. war am Tag ihres Verschwindens dabei, das Haus ihrer verstorbenen Eltern in Steinhagen auszuräumen. Sie wollte es verkaufen. Zwischen 13:03 Uhr und 13:12 Uhr rief sie ihr neuer Lebensgefährte auf dem Handy an. Die beiden verabredeten sich für den späteren Nachmittag., sagte Staatsanwalt Christoph Mackel in seinem Plädoyer.Mackel rekonstruierte das weitere Geschehen wie folgt: Der Angeklagte wusste, dass seine Frau in dem Haus war.
"Vermutlich zwang er sie in sein Auto und fuhr mit ihr in den Wald. Dort musste sie ihre Schuhe ausziehen. Denn ohne Schuhe kann man auf so einem Waldboden nicht weglaufen"Aus Sicht des Staatsanwalts ging es ums Geld. Der Angeklagte hatte sich geweigert, Unterhalt zu zahlen. Das Ehepaar lebte getrennt. Marion S. wollte die Scheidung.
Freispruch oder eine lange Haftstrafe - beides war möglich in diesem Prozess. Denn wirkliche Beweise oder ein Geständnis fehlten. Es gab nur Indizien. Zum Beispiel Spuren, die im Auto des Angeklagten sicher gestellt wurden.von Marion S. in dem Fahrzeug. Das Auto hatte der Angeklagte erst nach der Trennung angeschafft. Seine Frau hatte sich laut Zeugenaussagen nie in dem Wagen aufgehalten. Sie vermied offensichtlich jeden Kontakt zu ihrem Mann. Sie hatte Angst vor ihm, so Zeugen.
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