Vorführungen des Actionsfilms „Creed 3“ endeten teilweise mit Chaos. Kino-Verbandschefin sieht Kinos gegen weitere Randale gerüstet.
Dass es am Wochenende in den Kinos erneut zu Chaos kommt, ist jedoch unwahrscheinlich. Kinoverbandschefin Christine Berg jedenfalls zeigt sich gelassen. Nach ihrer Einschätzung handelte es sich um Einzelfälle, auch wenn sie die Vorfälle scharf kritisiert. Die Vorstandsvorsitzende des Verbands HDF Kino nannte Fälle in Hamburg, Essen und Bremen.
Sie mache das sprachlos, sagte Berg. Offenbar gehe es um Aufmerksamkeit, sie wolle aber keine Küchenpsychologie betreiben. „Wir empfinden das als einen aggressiven Akt. Wir finden das auch nicht lustig.“ Für sie sei eine Grenze überschritten. Kinos seien ein Ort, an dem man in Ruhe einen Film genießen könne.
Seit dem Wochenende sei es ruhig geblieben, sagte Berg. Die Kinos sind nach ihrer Einschätzung auch besser vorbereitet. Es gebe mehrere Möglichkeiten, etwa verstärkte Security. Manche Kinos änderten auch die Anfangszeiten der Filme etwas, um beim Einlass besser im Blick zu haben, wer komme.Als sie „Creed 3“ im Kino gesehen habe, hätten Jugendliche mit Spielkarten geschmissen.
Auch bei den „Minions“ habe es im vergangenen Jahr schon mal Aktionen gegeben. Dort hätten Gruppen von Jugendlichen mit Anzügen in den Kinos mit Popcorn geworfen. Universal habe damals getwittert: An alle, die in Anzügen kommen, wir sehen und lieben euch. „Die haben das dann mit Humor genommen“, sagte Berg. Damals habe es aber nicht so viele Sachbeschädigungen gegeben.
Das „Cineplex“ in Neukölln hatte angekündigt, bei Veranstaltungen zusätzliche Sicherheitsleute einzusetzen. „Einer könnte beispielsweise während der Vorstellung im Saal sitzen“, sagte Cineplex-Marketingleiter Robert Schünemann. Das würde eine entsprechende Stimmung meist schon dämpfen. Den Film „Creed“ deshalb aus dem Programm zu nehmen, sei aber derzeit keine Option.
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