Das Bauwerk war gerade erst nach Reparaturen wieder geöffnet worden – nun gaben offenbar die Tragekabel nach: Mindestens 130 Menschen sind bei dem Einsturz einer indischen Fußgängerbrücke ums Leben gekommen.
Videos örtlicher Medien zeigen Menschen, die sich verzweifelt an Trümmerteile klammern oder versuchen, im Dunkeln an Land zu schwimmen. Bei dem Zusammenbruch einer Fußgängerbrücke im Westen Indiens sind mindestens 130 Menschen ums Leben gekommen. Die meisten dieser Todesopfer seien ertrunken, sagte ein Vertreter der örtlichen Behörden in der Nacht zum Montag der Nachrichtenagentur AFP.
Die Brücke in Morbi im Bundesstaat Gujarat war am Sonntag eingestürzt, als sich eine Menschenmenge zu religiösen Ritualen auf ihr versammelt hatte. Mehr als 170 weitere Menschen seien nach dem Unglück lebend geborgen worden, teilte der Polizeichef von Morbi mit. Einige Personen werden noch vermisst. Die aus der britischen Kolonialzeit stammende, 233 Meter lange und 1,50 Meter breite Hängebrücke über den Fluss Machchhu war nach siebenmonatigen Reparaturarbeiten erst am Mittwoch wieder geöffnet worden. Der Sender NDTV berichtete, die Brücke habe kein Sicherheitszertifikat gehabt. Die Regierung des Bundesstaats Gujarat bezeichnet sie auf ihrer Website als »um die Jahrhundertwende erbautes Wunderwerk der Technik«.
Nach Behördenangaben gaben Tragekabel der Brücke nach, als sich rund 500 Menschen zu religiösen Ritualen auf oder nahe der Brücke befanden. »Die Menschen fielen übereinander, nachdem die Brücke einstürzte«, sagte ein Augenzeuge lokalen Medien. Die Leute seien wegen Ritualen für das Diwali-Fest auf die Brücke geströmt. »Viele Kinder und Frauen waren unter den Opfern«, fügte der Zeuge hinzu.Die Behörden leiteten am Sonntag eine Rettungsaktion ein, bei der Taucher und Boote eingesetzt wurden, um bis spät in die Nacht nach Vermissten zu suchen.