„Der Krieg in der Ukraine ist schon seit Tag eins ein nuklearer“: Harvard-Historiker Serhii Plokhy über Chinas Vermittlungsrolle, fehlende Atomwaffen und die Sorge um seinen Heimatort Saporischschja.
, waren Sie in Wien, wie Sie in Ihrem neuen Buch schreiben, das von Russlands Angriffskrieg handelt. Als Sie in Ihre E-Mails schauten, stand in einer Betreffzeile: „Oh, mein Gott!“ War Ihnen da schon klar, welcher Umbruch bevorstand?
Haben Sie auch emotional reagiert, als die Ukrainer das russische Militär an vielen Fronten zurückgedrängt haben? Die Ukraine bereitet eine Gegenoffensive vor, um besetztes Territorium zu befreien. Was erwarten Sie sich davon? Es ist keine Frage: Ohne die richtigen schweren Waffen an der Front gibt es viele Tote. Das gesagt habend: Jedes Land entscheidet souverän und freiwillig, welche Waffen es liefert und wie es sich zu diesem Krieg verhält.
Mark Twain hat einmal gesagt: Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich. Ich höre viele Reime aus Deutschland und der Ukraine. Es geht nicht nur um ein gespaltenes Land. Eine neue Teilung Europas geht mitten durch dieses Land.Was immer die Sowjetunion mit der DDR angestellt hat, sie hat nie die Existenz Deutschlands als Nation negiert und behauptet, es gebe keine Deutschen.
Ich habe schon von den Überraschungen gesprochen, die dieser Krieg mit sich brachte. Auch die Bereitschaft Europas und der Nato, der Ukraine gegen diese Aggression zu helfen, ist eine große Überraschung. Da haben sich Putin und seine Führung schlicht verkalkuliert, als sie den Krieg anzettelten.
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