Immer mehr Frauen lassen ihre Verletzungen bei der Gewaltschutzambulanz der Charité dokumentieren. Deren Leiterin Saskia Etzold zieht jetzt weiter.
die Gewaltschutzambulanz der Berliner Charité mit aufgebaut – nun gibt sie ihre Leitungsposition auf, wie sie am Donnerstag bei einem Hintergrundgespräch auf dem Universitätscampus bekannt gab.Der Grund dafür sei rein persönlich. „Ich und mein Mann werden nach Bremen ziehen“, sagte sie.
. „Wenn eine Frau etwa in Spandau wohnt, ist der Weg in die Stadtmitte mitunter zu lang“, sagte Etzold. Gemessen an der Einwohnerzahl müsste es der Rechtsmedizinerin zufolge in Berlin mindestens vier Gewaltschutzambulanzen über die Stadt verteilt geben – statt nur einer in Moabit. Alleine schon, um die Auflagen derzu erfüllen. 2017 hat Deutschland das völkerrechtlich bindende Abkommen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen ratifiziert.
Saskia Etzold hatte die Gewaltschutzambulanz der Berliner Charité vor gut zehn Jahren mit aufgebaut. Nun will sie ihre Arbeit in Bremen fortsetzen. Unter Saskia Etzold, die in den Medien sehr präsent war, hat sich die Gewaltschutzambulanz einen guten Ruf erarbeitet. Ende dieser Woche veranstaltet die Charité ein Symposium, in dem Ärzt:innen aus anderen Regionen sowie Mitarbeiter der Strafermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden ihr Fachwissen untereinander austauschen können. Themen sind unter anderem eine bessere Spurensicherung sowie die medizinische Versorgung nach sexueller Gewalt.
Dass die Fälle von partnerschaftlicher Gewalt in Berlin in den vergangenen Jahren so zugenommen haben, liegt laut Etzold daran, dass viele Taten „aus dem Dunkelfeld in das Hellfeld“ gewandert seien, da sich mehr Frauen zu einer Anzeige entscheiden würden. „Etwa 25 Prozent der Betroffenen, die zu uns kommen, haben vorher Gewalt gegen den Hals erlebt“, sagt die Rechtsmedizinerin.
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