Seit dem Ukrainekrieg ist die Zahl der Russen in Georgien rasant gestiegen. Sie kurbeln die Wirtschaft an und bringen dennoch viel Ballast mit sich.
Der historische Kern der georgischen Hauptstadt Tiflis ist ansehnlich. Angeschmiegt an Steilhänge ragen bunt gestrichene Häuser mit filigran verzierten Holzbalkonen hervor, die für das Stadtbild so typisch sind. Dazwischen erstrecken sich die alten Gemäuer orthodoxer Kirchen und traditioneller Schwefelbäder. Doch nicht jeder Fleck ist eine Augenweide.
Umso überraschender scheint deshalb, dass gerade Tiflis zu einem Hauptziel für Russen geworden ist, die sich seit Ausbruch des Ukrainekriegs aus ihrer Heimat absetzen. Anti-russische Ressentiments gibt es über die ganze Stadt verteilt. „Kein Russe ist hier willkommen, ob gut oder schlecht“, verkündet ein Graffiti im Zentrum. „Russen sind Besatzer“ und „Russen geht heim“ prangert an Wohnhäusern.
Dennoch plagten sie nach der Ankunft Zweifel. „Am Anfang hatte ich große Angst, hier überhaupt nicht willkommen zu sein. Manchmal fühlt man eine gewisse passive Aggressivität, aber es ist nie direkt.“ Auch krisenfeste Wachstumsraten von 9,8 Prozent im dritten Quartal 2022 bestätigen den Wirtschaftsschub, den russische Expertise und Kaufkraft dem Land aktuell bescheren. Doch der unerwartete Kapitalsegen bringt nicht nur Vorteile mit sich.
Gespeist hätten sich diese Ängste aus den Erfahrungen der ersten Welle, die sich möglichst schnell integrieren wollte. „Viele, die hierherkommen, sehen sich als ‘die guten Russen’. Es ist sehr schwer, sich einzugestehen, dass man dennoch ein Teil des Problems ist.“ Schätzungen zufolge handelt es sich bei etwa der Hälfte der ankommenden Russen um Fachkräfte aus dem IT-Sektor. Für viele von ihnen war die Ausreise Voraussetzung, um ihre Arbeit fortsetzen zu können. Doch auch im ausländischen Homeoffice ist man vor dem langen Arm des russischen Staates nicht völlig geschützt.
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