Wer ist schuld am Tod von Hunderten Geflüchteten im Mittelmeer? Die Ermittlungen laufen, schwere Vorwürfe richten sich gegen die griechische Küstenwache. Sie soll versucht haben, das überladene Schiff weiterzuschleppen. Was bisher bekannt ist.
? Nachdem am 14. Juni vermutlich mehrere hundert Geflüchtete auf hoher See gestorben sind, richtet sich nun ein schwerwiegender Verdacht gegen die griechische Küstenwache. Laut ARD-Informationen soll sie versucht haben, das überfüllte Flüchtlingsschiff in Richtung Italien zu schleppen. Dies haben zehn Überlebende unabhängig voneinander so geschildert. Dabei soll das Schiff ins Wanken geraten und schließlich gesunken sein.
Die Migranten an Bord hätten von einem Maschinenschaden gesprochen, so die Version der Küstenwache. Wenig später sei das Boot gekentert und innerhalb kürzester Zeit gesunken. Der Unglücksort liegt genau über dem Calypsotief - mit mehr als 5.000 Metern die tiefste Stelle des Mittelmeers. Eine Bergung des Wracks ist somit sehr unwahrscheinlich. Sie wäre sehr aufwendig und teuer.Im Moment steht also Aussage gegen Aussage.
Die griechischen Behörden baten währenddessen die europäische Polizeibehörde Europol um Unterstützung, wie die Tageszeitung "Kathimerini" am Samstag berichtete. Vermutet wird, dass die tödliche Überfahrt aus Afrika nach Europa von einem international agierenden Schleuserring organisiert wurde. Neun mutmaßliche Schleuser aus Ägypten, die an Bord waren und überlebten, sollen am Montag der Staatsanwaltschaft vorgeführt werden.
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