Joshua Abuaku steht etwas überraschend im Finale über 400 Meter Hürden bei der Leichtathletik-WM. Damit schrieb er Geschichte. Nun will der Familienvater mehr.
Foto: dpa/Marcus BrandtJoshua Abuaku schaute lange nach oben auf die Anzeigetafel, da lagen seine Mitstreiter im Halbfinale über die 400 Meter Hürden schon längst ausgepumpt auf dem Boden. Der 27-jährige gebürtige Oberhausener konnte aber noch nicht nach Luft schnappen, er wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was seine Zeit von 48,39 Sekunden – die zweitschnellste seiner Karriere – bedeuten würde.
Die Finalteilnahme ist auch ein großer Erfolg für den Deutschen Leichtathletik-Verband. Abuaku ist der erste Deutsche seit Harald Schmid, der es 1987 in Rom in den Endlauf über diese Distanz geschafft hatte. Ihm eifert der Familienvater nach, will möglichst bald dessen deutschen Rekord von 47,48 angreifen. „Das ist mein Ziel für die Zukunft, vielleicht ja schon fürs Finale“, sagte Abuaku am Montagabend. Etwas im Tank habe er schließlich noch.
Abuaku aber gab zu, dass in seinem Lauf nicht mehr drin gewesen sei, zu groß war die Anspannung. „Ich wollte auf jeden Fall ins Finale, hatte heute aber den Rhythmus nicht, war nicht stabil genug“, sagte er selbstkritisch. Im Endlauf am Mittwochabend allerdings könne er wieder ohne Druck laufen, so wie im Vorlauf am Sonntag, als er mit 48,32 Sekunden mal eben eine neue persönliche Bestleistung in die neue Bahn presste und es auf den letzten Metern sogar noch austrudeln ließ.
, Olympiasieger 1980 in Moskau für die DDR, wechselte und dort inzwischen in einer starken deutschen Trainingsgruppe aufgehoben ist, macht Mut. „Ich habe meine Grundmuskulatur verbessert und die Entwicklung geht Schritt für Schritt weiter“, sagte er. Durch Crossfit und normales Krafttraining wirkt er fitter, austrainierter. Und auch seine Familie mit der im April geborenen Tochter Liv gibt ihm einen Schub. „Es ist das Geilste, wenn man abends nach Hause kommt“, schwärmte er.
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