Zwei Straßen in Berlin wurden aufgrund der antisemitischen Bezüge ihrer Namensgeber bereits umbenannt, bei zwei weiteren sind die Pläne konkret. Insgesamt wird es für 100 Straßen empfohlen.
Berlins Antisemitismusbeauftragter Samuel SalzbornGeneralmajor Georg Maercker war Mitglied des antisemitischem Stahlhelm und in die kolonialverbrechen der Reichswehr verstrickt, Karl Elkart trat 1933 in die SS ein und als Hannoveraner Stadtbaurat maßgeblich für die „Arisierung“ jüdischen Vermögens verantwortlich.In zwei weiteren Fällen ist die Umbenennung bereits beschlossen, jedoch noch nicht vollzogen.
Neben weiterer Forschung wird in 100 Fällen auch die Umbenennung angeregt – etwa in denen der Straßen und Plätze, die nach Richard Wagner und Martin Luther benannt sind. An Luther zeigt sich jedoch auch, wie schwierig diese Debatten sein können. Denn Der Reformator gilt weltweit und weit über die evangelische Kirche hinaus als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Geschichte.
Die Vorlage des Dossiers vor zwei Jahren löste eine intensive und teils kontroverse Debatte aus. Dies war laut Salzborn seit Jahren überfällig und „verschlafen“ worden. „Eine systematische Auseinandersetzung ist notwendig, und das wird auch in der Stadtgesellschaft so gesehen.“ Es werde allerdings Zeit und Geduld brauchen. In etlichen Stadtteilen gebe es mittlerweile unterschiedlichste Initiativen, Parlamentsausschüsse, Expertenkommissionen.
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