Ein Handwerker, der seine Brötchen auf dem Bau verdient, hat ein sechsstündiges Dokudrama über das Hamburger Gängeviertel geschaffen, das jetzt mit großem
Erfolg im Kino läuft. Der Mann ist kein Regisseur, kein Drehbuchautor, er hat keinen Filmverleih und ein Budget schon gar nicht. Wie der 56-jährige Hamburger Andreas Karmers das trotzdem geschafft hat – und wie Sie Filmtickets gewinnen können.
„Wir waren das dunkle Herz der Stadt“ ist der Titel des sechsstündigen Filmepos, in dem Andreas Karmers den Untergang von Hamburgs Gängeviertel erzählt. Hier das Filmplakat.„Wir waren das dunkle Herz der Stadt“ ist der Titel des sechsstündigen Filmepos, in dem Andreas Karmers den Untergang von Hamburgs Gängeviertel erzählt. Hier das Filmplakat.
Er selbst sagt von sich, dass er ein ziemlich unstetes Leben geführt habe. Kein Abi, kein Studium. Dafür Seemann, Türsteher, Maler und Lackierer. Einen „Gelegenheitsarbeiter“ nennt er sich. Eine Zeit lang war er festangestellt. Auch im UKE hat er mal seine Brötchen verdient. Sein Job dort: Wäsche und Patienten befördern.
Wieso die Gängeviertel? Warum dieses Thema? „Weil diese untergegangene Welt mich immer schon fasziniert hat. Als ich dann erfuhr, dass meine Urgroßmutter dort einen Tabakladen betrieben hat und mein Großvater dort geboren wurde, wollte ich diese Welt unbedingt wiederauferstehen lassen.“Und das ist ihm gelungen.
Um 1880 herum begann dann der Abriss, der sich bis in die Nazi-Zeit hinzog. Hamburg wollte die Elendsquartiere verschwinden lassen und stattdessen moderne Kontorhäuser, Speichergebäude und einen Prachtboulevard, die Mönckebergstraße, bauen. Die Bewohner erhielten die Kündigung und mussten sehen, wo sie bleiben, während die Spekulanten den großen Reibach machten.
Doch dann kam alles anders. Erst 2022 wurde der Film fertig, sechs Jahre später als geplant. Mit 300 Minuten ist er dreimal so lang wie ursprünglich angedacht. Und auch die Kosten sind explodiert: auf 130.000 Euro. Weil ihn die Filmförderung nicht unterstützte, hat er das fehlende Geld mit seiner Hände Arbeit auf dem Bau verdient. Ein wenig finanzielle Unterstützung bekam er noch von der Stiftung Schleswig-Holstein Musik Festival.
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