🇩🇪🇫🇷 60 Jahre Élysée-Vertrag: DW-Autor Christoph Hasselbach zur Entwicklung der deutsch-französischen Freundschaft zwischen strategischen Zielen, wechselnden Staatschef*innen, dem Krieg in der Ukraine und weiteren aktuellen Herausforderungen.
Der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer war 87 Jahre alt, der französische Präsident Charles de Gaulle 72. Und doch standen ausgerechnet diese beiden alten Männer für einen Neuanfang in den Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich. Sie gaben sich an diesem 22. Januar 1963 im Amtssitz des französischen Präsidenten, dem Élysée-Palast, die Hand, tauschten sogar einen Bruderkuss aus.
De Gaulle andererseits wollte die Bundesrepublik an Frankreich binden, um zu verhindern, dass sie sich mit den USA und Großbritannien gegen Frankreich verbündete. Nur eine Woche zuvor hatte de Gaulle sein Veto gegen einen Beitritt Großbritanniens zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, dem Vorläufer der EU, eingelegt. US-Präsident John F. Kennedy versuchte sogar, den Élysée-Vertrag zu verhindern.
Aber nicht nur Politiker und hohe Beamte sollten zusammenkommen, sondern auch ganz normale Menschen. Im Juli 1963 wurde das deutsch-französische Jugendwerk gegründet. Bis heute hat es etwa zehn Millionen jungen Deutschen und Franzosen durch Austausche das jeweilige Nachbarland nähergebracht.Das ist noch europäische Begeisterung, als 1962 der französische Staatspräsident Charles de Gaulle in Bonn Bundeskanzler Konrad Adenauer besucht.
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