In Berlin werden in diesem Jahr sechs Stolpersteine für schwarze Menschen verlegt, die von den Nazis entrechtet und verfolgt wurden. Bisher war das öffentliche Gedenken nicht ausgeprägt.
Ludwig M’bebe Mpessa war ein politischer Aktivist, der sich schon in den zwanziger Jahren engagierte, und unter dem Künstlernamen Louis Brody auch ein erfolgreicher Schauspieler. Zwischen 1933 musste er dann in mehr als 20 kolonial-propagandistischen und antisemitischen Spielfilmen mitwirken, wie in der Ausstellung zu erfahren ist. Seine stereotypen Rollen sollten das rassistische Bild der Unterlegenheit schwarzer Menschen bestätigen.
Am Samstag, 13. Mai, werden Stolpersteine für Zoya Gertrud Aqua Kaufmann und ihren Sohn Hans-Joachim in der Friedrich-Wilhelm-Straße 8 in Tempelhof verlegt. Die beiden lebten dort in der Wohnung von Hans-Joachims Vater Hans von Hellfeld, bevor sie im aufgrund der Verfolgung nach Prag flüchten mussten. Im Winter 1944 wurden sie dort denunziert und im Gefängnis Pancrác inhaftiert. Der 13. Mai markiert den Tag ihrer Befreiung im Jahr 1945.
Auch über das Schicksal von Mutter und Sohn erfährt man noch mehr in der Ausstellung. Dort ist ihr handschriftlicher Lebenslauf zu sehen. Darin heißt es unter anderem: „1934 warf man mich aus der Wohnung, da dieselbe von Nazis benötigt wurde. 1936 warf man mich aus der Schule, da ich als Nichtarierin nicht mehr würdig war, ein deutsches Lyzeum zu besuchen. 1936 machte man mich staatenlos, da ich nicht würdig war, Deutsche zu sein. … 1941 wurde mein Sohn geboren.
1941 wurde mein Sohn geboren. Wir mussten illegal wohnen, um nicht wegen Rassenschande belangt zu werden.Den Lebenslauf reichte sie nach dem Krieg beim Entschädigungsamt ein, um ihre Verfolgung nachzuweisen. Es war eine lange und kräftezehrende Auseinandersetzung mit dem Amt. „Der zuständige Sachbearbeiter zweifelt wiederholt ihre Verfolgungs- und Rassismuserfahrungen an und zieht ihre Beschreibungen ins Lächerliche“, heißt es auf einer Tafel.
Am Samstag, 26. August, werden in der Schöneberger Fuggerstraße 20 die Stolpersteine für Benedikt Gambé und Charlotte Rettig – beide Künstler – verlegt. Sie lebten dort gemeinsam und mussten in der NS-Zeit in der „Deutschen Afrika Schau“ arbeiten, wo sie stereotype und exotisierende Rollen verkörpern mussten. Benedikt Gambé wurde 1937 zunächst in die Wittenauer Heilstätten eingewiesen und dann in die Wahrendorffschen Kliniken in Niedersachsen verlegt.
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