Seit die beiden Staaten angekündigt haben, ihre bisherigen Förderkürzungen bis Jahresende beizubehalten, ist der Ölpreis stark gestiegen. Mittlerweile nähert er sich der 100-Dollar-Marke. Das hat für deutsche Verbraucher Folgen.
Die OPEC-Länder drosseln schon seit Mai ihre Förderung. Seit Juli fehlen dem Weltmarkt so rund 1,9 Millionen Barrel am Tag. Das können die Nicht-OPEC-Produzenten wie die USA,nicht vollständig ausgleichen. Unterm Strich wird deswegen dieses Jahr etwas weniger Öl gefördert als im Vorjahr. Der Plan der OPEC-Staaten, angeführt von Saudi-Arabien undstabil in einem teuren Band zwischen 70 und 90 Dollar pro Barrel.
Die Auswirkungen spüren deutsche Verbraucher wie immer zuerst an der Zapfsäule. Der Diesel-Preis ist im deutschen Durchschnitt im vergangenen Monat um 4, seit Juni um 15 Prozent angestiegen. Super-Benzin kostet heute mit durchschnittlich 1,88 Euro etwa genauso viel wie vor einem Monat, hat sich seit Juni aber um rund 5 Prozent verteuert. Auch für alle Verbraucher von Heizöl wird es teurer.
Auch auf der Nachfrageseite dürfte sich wenig tun, was den Ölpreis mittelfristig senkt. Die US-Notenbank Fed erhöhte jüngst erst die Wachstumsprognose für das Land, was sich naturgemäß auch in einem höheren Rohstoffverbrauch ausdrücken wird. China importiert zudem dieses Jahr rund 12 Prozent mehr Öl als im Vorjahr, eine Entwicklung, die auch nicht kurzfristig enden wird.
Trotzdem dürfte der Ölpreis auch nicht deutlich weiter steigen. Dagegen sprechen mehrere Faktoren. Erstens hat die OPEC selbst kein Interesse daran, die Ölpreise weit über 100 Dollar steigen zu lassen. Wie sich in früheren Jahren gezeigt hat, führt dies nur dazu, dass sich Unternehmen und Staaten Gedanken darüber machen, Öl künftig komplett aus ihrem Tagesgeschäft zu tilgen und durch andere Energiequellen zu ersetzen.
Zweitens sehen manche Ökonomen die Nachfragesituation nicht so rosig, wie sie derzeit scheint. „Die Einschätzungen dürften sich als zu optimistisch erweisen“, schreibt etwa die CommerzbankSie geht sogar davon aus, dass die USA Anfang des kommenden Jahres in eine Rezession rutschen wird, mit entsprechend geringerem Ölverbrauch. In Deutschland und der EU ist diese teils schon vorhanden, so dass auch hier die Nachfrage weiter schwächeln dürfte.
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