Knappe acht Monate vor dem Beginn der WM 2022 erhalten wir ein 1:1-Modell der kommenden Formel-1-Fahrzeuge zu sehen: Mit dieser Rennwagen-Generation sollen die Fahrer nach Herzenslust angreifen können.
Die Formel 1 steht vor einer neuen Ära: Ab 2022 wird mit komplett andersartigen Rennwagen gefahren, samt Niederquerschnittreifen. Ende Oktober 2019 zeigte Formel-1-Sportchef Ross Brawn in Texas ein Windkanalmodell, und seine Mitarbeiter Nikolas Tombazis und Pat Symonds freuten sich über die guten Fortschritte bei der Feinarbeit mit der Aerodynamik.
Ross Brawn: «Wir wollten, dass die neuen Autos aggressiv und attraktiv sind. Und wir sind auf das Ergebnis stolz. Der Kern: Der beste Fahrer soll gewinnen, aber mehr Teams als heute sollen gewinnen. Der Frontflügel ist einfacher, der Wagenkörper baut mehr Abtrieb auf. Die Autos sind also nicht mehr so abhängig vom Abtrieb, der über Flügel erzeugt wird.»
Eigentlich hätte die Formel 1 schon 2021 komplett neue Rennwagen erhalten sollen, Autos, die aerodynamisch weniger sensibel sind und es daher den Piloten erleichtern, sich an einen Gegner heranzupirschen und ihn zu überholen. Aber vor dem Hintergrund der Coronakrise haben sich der Autosport-Weltverband FIA, «Formula One Management» und die Rennställe im März 2020 darauf geeinigt, in der Saison 2021 aus Kostengründen nochmals die 2020er Chassis zu verwenden.
«Grundsätzlich haben sich im Windkanal die Zahlen aus der Simulation bestätigt. Es gab keine Überraschungen. Wenn wir davon ausgehen, dass heute die Anströmung um 50 Prozent verschlechtert wird, wenn ein Pilot einem anderen Auto folgen will, dann lagen wir mit dem neuen Modell bei zehn bis fünfzehn Prozent.»
«Die Aerodynamik um das Vorderrad wird vereinfacht, dennoch haben wir genügend Bereiche, in welchen sich die Teams abheben können – Seitenkästen, Motorverkleidung, Lufteinlässe, Diffusor, Unterboden. Wir wollten sicherstellen, dass die Teams kreativ sein können.»