Im Darknet sollen sich die Täter Zugang zu gehackten Payback-Konten verschafft und auf diesem Wege fast acht Millionen Punkte eingelöst haben. Gegenwert: 78.417 Euro. Die fünf Angeklagten sind verwandt.
Die Zentralstelle Cybercrime Bayern hat »nach jahrelangen Ermittlungen« Anklage gegen fünf Personen erhoben, die sich »im großen Stil« Zugang zu fremden Payback-Konten verschafft und die entsprechenden Punkte des Kundenbindungsprogramms zu Geld gemacht haben sollen. Das teilten die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg und die Zentralstelle am Dienstag mit.
Die mutmaßlichen Haupttäter sind ein Ehepaar aus Baden-Württemberg und ihr 27-jähriger Sohn beziehungsweise Stiefsohn. Sie sollen im Frühjahr 2020 begonnen haben, »ihren Lebensunterhalt auch durch die missbräuchliche Einlösung fremder Payback-Punkte und deren Umwandlung in Bankguthaben zu finanzieren«, wie es in der Mitteilung heißt. An die Punkte kamen sie dann über Zugangsdaten zu gehackten Payback-Konten heran, die sie im Darknet bekamen.
Anschließend sollen die Beschuldigten in mehreren Schritten den Gegenwert der Punkte über Gutscheinkarten an Ladenkassen eingelöst haben. Das Geld wurde letztlich auf eigens eingerichtete Bankkonten eingezahlt. Beachtlich ist dabei das Ausmaß: Insgesamt 7.841.700 Payback-Punkte von 1.672 Geschädigten sollen die mutmaßlichen Täter unberechtigt eingelöst haben, und das Ganze innerhalb von acht Monaten. Gesamtwert: 78.417 Euro.
Die beiden weiteren Angeschuldigten – die 28-jährige Stiefschwester des bereits wegen einer anderen Tat inhaftierten mutmaßlichen Haupttäters sowie ihr ebenfalls 28-jähriger Ehemann – sollen ihren Verwandten jeweils Bankkonten zur Verfügung gestellt haben, auf denen der Gegenwert der missbräuchlich erlangten Payback-Punkte gutgeschrieben werden konnte. Sie müssen sich deshalb beide wegen Beihilfe zum Computerbetrug verantworten.
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